Alles über die Wirkung und Verwendung von Spirulina. Dazu noch alle weiteren nützlichen Infos zu über die Algen und auf welchen Gebieten man diese sinnvoll anwenden kann. Klicken Sie sich durch! Sie werden erstaunt sein, wozu Spirulina fähig ist!
Folgendes erwartet Sie auf dieser Seite:
- Wissenswertes zu Spirulina, Hintergründe, allgemeine Informationen
- Welche Inhaltsstoffe wirken in den Algen?
- Wozu und wie genau wendet man Spirulina an? Welche Produkte gibt es?
Spirulina – Was ist das überhaupt?
Die Spirulina, auch als Blaualge bezeichnet, gehört zu den Cyanobakterien, die schon vor etwa 3,5 Milliarden Jahren auf der Erde existierten, was durch Fossilien-Funde belegt ist. Bei der Spirulina handelt es sich um eine einzellige Form von Algen, deren Stoffwechselsystem auf der Photosynthese basiert, so dass sie viel Sonnenlicht benötigt. Das Sonnenlicht wird mit Hilfe des Farbstoffes Chlorophyll in Nährstoffe und Energie umgesetzt. Die Mikroalge Spirulina ist reich an Eiweiß, Vitaminenn und enthält neben den essentiellen Aminosäuren auch zahlreiche lebenswichtige Mineralstoffe wie Calcium, Phosphor und Magnesium sowie verschiedene Spurenelemente. Sie enthält darüber hinaus den sekundären Pflanzenstoff Phycocyanin, der für ihre Blaufärbung verantwortlich ist. In der freien Natur kommt sie vorwiegend in den warmen, alkalischen Salzgewässern der tropischen und subtropischen Regionen vor und ist beispielsweise in Australien, Mittelamerika, Südostasien und Afrika zu finden. Spirulina kann jedoch auch problemlos angebaut werden, da sie nur kleine Anbauflächen beansprucht und sich schnell vermehrt. Sie wird vorwiegend als Nahrungsergänzung genutzt, kann aber auch unterstützend zur Behandlung verschiedener Krankheitssymptome eingesetzt werden.
Ursprung und Biologie
Die spiralförmige Mikroalge Spirulina gehört zur Gattung der Cyanobakterien, die schon vor 3,5 Milliarden Jahren als die ersten Chlorophyll produzierenden Lebewesen auf der noch unwirtlichen Erde existierten. Die ältesten Fossilien von Cyanobakterien wurden in Sedimenten, die aus dieser frühen Zeit der Erdgeschichte stammen, entdeckt.
Die Wissenschaft geht inzwischen davon aus, dass die Cyanobakterien schon an der Anreicherung der Ur-Atmosphäre mit Sauerstoff beteiligt waren. Schon die alten Kulturen der Mayas und Azteken nutzten die positive Wirkung der Alge, indem sie diese in ihre Nahrung integrierten. Im Jahre 1827 wurde sie schließlich von einem deutschen Forscher entdeckt, der ihr die wissenschaftliche Bezeichnung gab.
Die blaugrüne Alge Spirulina ist letztlich etwas höher einzustufen als herkömmliche Pflanzen, da sie weder einen klar definierbaren Zellkern, noch die für Pflanzen typischen harten Zellwände besitzt. Da diese Lebensform aber dennoch über den Farbstoff Chlorophyll verfügt, ist sie zur Photosynthese fähig, also zur Verbindung organischer Substanzen und zur Produktion von Sauerstoff. Die Photosynthese findet unter dem Einfluss von Sonnenlicht, das in Energie umgewandelt wird, dort statt, wo sich das Chlorophyll befindet. Bei der Spirulina ist der Farbstoff im Gegensatz zu den Grünpflanzen, bei denen er sich in den sogenannten Chloroplasten befindet, in der gesamten Zelle verteilt. Die Spirulina produziert den lebenswichtigen Sauerstoff, gibt diesen in die Umwelt ab und nimmt gleichzeitig Kohlendioxid auf. Daraus bildet sie zusammen mit Wasser und Salzen die Stoffe Glucose, Stärke und Eiweiß. Sie enthält aber auch weitere wichtige Farbstoffe wie das gesundheitsfördernde Beta-Carotin, das im menschlichen Organismus zu Vitamin A umgewandelt werden kann und Phycocyanin, das in einer bestimmten Wellenlänge des Lichtes zu fluoreszieren beginnt und daher als chemischer Marker in der Forschung eingesetzt wird.
Spirulina und der Mensch
Die blaugrüne Mikroalge Spirulina zählt zu den nährstoffreichsten pflanzenartigen Lebewesen, die der Menschheit bekannt sind und kann vor allem einem drohenden Ernährungsmangel vorbeugen. Sie weist eine sehr hohe Konzentration an pflanzlichen Eiweißen, ein vielfältiges Spektrum an Vitaminen und eine optimale Kombination essentieller Aminosäuren auf. Besonders bei Menschen, die sich ausschließlich vegetarisch oder vegan ernähren, kommt es oftmals zu Vitaminmangel, was sich mit Hilfe der nährstoffreichen Spirulina leicht vermeiden lässt. Gerade in den Entwicklungsländern sind Eiweiß-, Vitamin- und Mineralstoffmangel die Hauptursache für Unterernährung, die besonders die dort lebenden Kinder betrifft. Mit der anspruchslosen und leicht anzubauenden Blaualge könnte eine ausreichende Ernährung und damit eine bessere Gesundheit auch in diesen Ländern gewährleistet werden. Der tägliche Minimalbedarf eines Menschen an Eiweiß ist schon in 50 g Spirulina enthalten. Darüber hinaus nimmt der menschliche Organismus das Eiweiß aus der Blaualge wesentlich schneller auf als tierisches Eiweiß. Die Spirulina gilt vor allem bei dem am Tschad-See in Afrika lebenden Volk der Kanembu aber auch in Mittelamerika und Mexiko als beliebtes Nahrungsmittel. Die Kanembu beispielsweise nutzen die Alge zu 70 Prozent als Grundzutat für die Zubereitung ihrer Speisen. Dabei entnehmen sie die Rohmasse der Spirulina aus dem See und lassen diese schließlich in der Sonne trocknen, um sie zu sogenannten Algenkuchen zu verarbeiten. Heutzutage wird Spirulina nicht mehr nur in natürlichen Seen, sondern auch in speziell dafür angelegten Becken kultiviert. Sie wird besonders in den Ländern angebaut, in denen hohe Temperaturen herrschen und die über große Mengen an mineralsalzhaltigem Wasser verfügen, das die Algen neben viel Sonne und Wärme für ein optimales Wachstum benötigen. Außerdem werden im Gegensatz zur Fleischproduktion bei der Gewinnung von Eiweiß aus der Spirulina keine Gase wie etwa Methan freigesetzt, die der Umwelt schaden. Der im Gegensatz zu herkömmlichen Meeresalgen wesentlich geringere Jodanteil in der Spirulina ist ein weiterer Vorteil, da eine für den menschlichen Organismus schädliche Überversorgung mit diesem Spurenelement nicht möglich ist. Ebenso ist die Alge ein geeignetes Nahrungsmittel für Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen auf ihr Gewicht achten müssen, da sie kaum Fett und damit auch nur sehr wenige Kalorien enthält. Die gesamte Bandbreite ihrer Inhaltsstoffe von den Vitaminen und Mineralien bis hin zu den Spurenelementen und ungesättigten Fettsäuren kann vom menschlichen Organismus leichter aufgenommen und viel besser verwertet werden als pflanzliche Substanzen, die künstlich hergestellt werden. Die Spirulina wird aber nicht nur als Nahrungsmittel verwendet, sondern auch zur Unterstützung der medizinischen Behandlung verschiedener Krankheiten eingesetzt.
Kultivierung von Spirulina
Da für den Anbau von Spirulina keine großen Flächen erforderlich sind, kann der Anbau für den Eigenbedarf einer Person schon in einem wenige Quadratmeter großen Becken erfolgen. Das Becken kann aus verschiedenen Materialien wie etwa Stein, Ton oder Plastik bestehen. Ein Glasdach oder eine Folie sollte über dem Becken angebracht sein, um die Alge, die am besten bei Temperaturen von 27 bis 35° Celsius gedeiht, vor Kälte zu schützen. Damit die Alge wächst, muss ein ähnliches Milieu geschaffen werden, wie sie es in ihrem natürlichen Lebensraum vorfindet. Das heißt, sie muss auseichend mit Wasser, Mineralsalzen und Kohlenstoff versorgt werden. Ebenso wichtig sind ausreichende Belüftung und optimale Lichtverhältnisse. Sind die geschaffenen Bedingungen ideal, kann Spirulina im Gegensatz zu herkömmlichen Pflanzen ihr Volumen alle paar Tage verdoppeln. Erntet man die Algen, muss man sie innerhalb weniger Stunden frisch verzehren oder durch Trocknen oder Gefrieren haltbar machen.
Groß angelegte Produktionen von Spirulina findet man vorwiegend in Ländern wie beispielsweise Thailand, Indien oder China, wo die Sonne das ganze Jahr über für genügend Licht sorgt. Es herrscht ein warmes Klima, das die besten Wachstumsbedingungen für die Alge schafft. Auf Hawaii und im amerikanischen Bundesstaat Kalifornien gibt es Wasserfarmen, auf denen die Algen in maximal bis zu 25 cm tiefen Becken gezüchtet werden, um eine optimale Sonneneinstrahlung zu gewährleisten. In natürlichen Seen sind Wachstum und Qualität der Spirulina nicht so beeinflussbar wie in künstlich angelegten Anbauflächen, da ihre Vermehrung und Verwesung dem normalen Jahreszyklus unterliegen. In ihren natürlichen Lebensräumen ist die Alge beispielsweise auch Nahrungsgrundlage für die dort existierenden Kleinstlebewesen, Wasservögel und Fische. Die Aufzucht der Spirulina in künstlich angelegten Becken ermöglicht darüber hinaus die Unterbindung des Wachstums anderer Algenarten, die sich negativ auf die Spirulina-Kultur auswirken könnten. Das optimale Wachstum der Blaualge hängt wesentlich von der zur Verfügung gestellten Menge an Kohlendioxyd ab. Daher wird in den sogenannten Wasserfarmen neben dem Kohlendioxyd, das die Alge aus der Luft erhält, zusätzlich CO2 aus Druckflaschen zugeführt. So wächst die angelegte Algenkultur nicht nur schneller, sondern produziert auch wesentlich mehr Sauerstoff. Nach der Ernte wird die Spirulina in der Regel sofort getrocknet, meist auf schonende Weise zu Tabletten, Kapseln oder Pulver verarbeitet und luftdicht verpackt. Die Nutzung der Blaualge Spirulina als Nahrungsmittel bietet jede Menge Vorteile für Mensch und Umwelt, da sie reich an Nährstoffen ist und für ihre Kultivierung keine riesigen Anbauflächen benötigt werden. Außerdem greift der Mensch durch den Anbau von Spirulina die wertvollen, aber mittlerweile sehr knappen Süßwasservorräte unseres Planeten nicht an, da die Alge in salzhaltigem Wasser gedeiht. Die Fähigkeiten der Blaualge, CO2 zu binden und in Sauerstoff umzuwandeln, wirken sich darüber hinaus noch positiv auf das Klima aus.